Bei der Lagerung von Holzhackschnitzeln muss zwischen Lagerstätten beim Produzenten, Aufbereiter und beim Verbraucher unterschieden werden. Hier wird auf die Besonderheiten der Lagerung von Hackschnitzeln beim Verbraucher eingegangen.
Das Lager sollte:
die richtige Größe haben
Anforderungen an Statik, Belüftung und Brandschutz berücksichtigen
gut zugänglich sein (Lieferanten und Installateure)
so gestaltet sein, dass alle Wege kurz sind
in der Regel in einem separaten, im besten Fall an den Heizraum angrenzenden Raum
oberirdisch oder unterirdisch
in Hallen, Flachsilos, Hochsilos oder unter Dach
ausreichende Belüftung des Hackschnitzellagers beachten – Einfüllöffnungen so errichten, dass diese Hackschnitzel vor eindringendem Wasser geschützt sind und Unfallverhütungsvorschriften entsprochen wird
Die Größe des Lagers hängt von der Größe der Feuerung, der Art der Vorratshaltung, des Wärmebedarfs des Gebäudes, den Heizgewohnheiten der Nutzer sowie der Häufigkeit der Brennstoffanlieferung ab.
Folgende Lagerkapazitäten (empfohlener Vorrat für ein Jahr) werden in Abhängigkeit der Feuerungswärmeleistung eines Hackschnitzelkessels empfohlen:
60 m³ pro Jahr bei 30 kW
200 m³ pro Jahr bei 100 kW
600 m³ für ca. 2 bis 3 Wochen bei 1.000 kW
Diese Werte können je nach Heizgewohnheiten und Bedarf stark abweichen!
Form: möglichst quadratisch oder rund
Doppelter Boden ermöglicht vollständige Entleerung
Installation des Schrägbodens in einem Winkel, der vollständige Entleerung ohne Nachschaufeln ermöglicht
Wandaufbau, Unterkonstruktion und Schrägboden müssen dem Gewicht der Hackschnitzel standhalten
muss vor Baubeginn sorgfältig geprüft werden
Lagerplätze groß genug errichten und benötigte Lagermenge sowie Zu- und Abfahrtswege der Transportfahrzeuge berücksichtigen
Kapazität des Lagers und Wahl der Transportfahrzeuge aufeinander abstimmen: Gesamte Lkw-Ladung sollte auf einmal entleert werden können
Zufahrtsweg muss für Lieferfahrzeuge hinsichtlich des Gewichts und des Wenderadius geeignet sein – ggf. max. Durchfahrtshöhe beachten
Bauliche Gegebenheiten müssen Erfordernissen für einzubauendes Fördersystem, Brandschutzvorschriften, Unfallverhütungsvorschriften entsprechen
Vielfalt der Fördersysteme: Empfehlungen des jeweiligen Herstellers beachten
Löscheinrichtungen sowie Füllstandsüberwachungssysteme können installiert werden
Als Austrags- und Fördersystem werden die technischen Einrichtungen bezeichnet, die die Holzhackschnitzel im Lager aufnehmen und mechanisch oder pneumatisch zum Heizkessel transportieren. Sie sollten die Hackschnitzel störungsarm und möglichst schonend befördern und von außerhalb des Lagers zugänglich sein, um eine Störungsbehebung auch bei gefülltem Lager zu ermöglichen.
Folgende Austrags- und Fördersysteme gibt es für Hackschnitzel:
Blattfederaustragung
Gelenkarmaustragung
Nicht befahrbarer Schubbodenaustragung
Befahrbare Schubbodenaustragung
Siloentnahmeschnecke
Schrägschneckenaustragung
Die Anforderungen an den Brandschutz bei der Lagerung von Hackschnitzeln werden in den Bundesländern durch eigene Landesfeuerungsverordnungen festgelegt, die sich meistens an der Musterfeuerungsverordnung (MFeuVO) des Bundes orientieren. Die MFeuVO und die in den verschiedenen Bundesländern gültigen Landesverordnungen sind im Internet zu finden oder beim DEPI zu erfragen.
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