Als Tochterunternehmen des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbands e. V. (DEPV) verantwortet das Deutsche Pelletinstitut (DEPI) seit 2010 das Zertifizierungsprogramm ENplus für Holzpellets, das für einen hohen Qualitätsstandard in der Produktion und Logistik des Brennstoffs sorgt. Das ENplus-Zertifikat für Holzpellets
wird mittlerweile weltweit in mehr als 45 Ländern genutzt.
Die Ausdehnung der ENplus-Zertifizierung auf Holzhackschnitzel ist eine logische Entwicklung, die neben der Verbesserung des Emissionsverhaltens generell zu einer Optimierung des Feuerungsbetriebs führen soll. Die Entwicklung dieser Zertifizierung unter Federführung des DEPI wird seit Februar 2015 durch die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) unterstützt (Förderkennzeichen (FKZ) 22025514).
Mit der 2. Stufe der 1. BImSchV gelten Grenzwerte von 0,4 g/m³ für Kohlenstoffmonoxid (CO) und 0,02 g/m³ für den Gehalt an Staub im Abgas. Beide Werte sind in Praxismessungen zweijährig zu bestätigen. Nach heutigem Stand der Technik sind diese Grenzwerte ohne den Einsatz von Sekundärmaßnahmen wie Filtern für Hackschnitzelheizungen ohne einen hochwertigen Energieträger nur schwer einzuhalten.
Für einen emissionsarmen Abbrand müssen Feuerungsanlagen optimal auf den Brennstoff eingestellt sein. Dies ist nur möglich, wenn der Brennstoff eine gleichbleibend hohe Qualität aufweist. Bei Holzhackschnitzeln sind hier insbesondere die Homogenität, der Wassergehalt und die Partikelgröße von Bedeutung. Die derzeit am Markt verfügbaren Qualitäten weisen zu große Schwankungsbreiten auf, die neben unnötig hohen Emissionen auch den Wartungsbedarf des Kessels erhöhen. Ein Ziel des Zertifizierungsprojektes liegt darin, den Bedarf an teuren Sekundärmaßnahmen wie Filteranlagen zu verringern.
Anders als bei Holzpellets existierte in Deutschland bis dato kein Zertifizierungsprogramm, das eine konstante Hackschnitzelqualität garantieren konnte. Die Entwicklung und Markteinführung des Programms gewährleistet nun die Bereitstellung homogener Holzhackschnitzel und sichert damit die Verlässlichkeit eines modernen Holzbrennstoffs.
Zu Beginn des Förderprojekts wurde der Markt für Hackschnitzel in Deutschland (Angebots- u. Nachfrageseite) untersucht. Die Schwerpunkte lagen hierbei auf den Qualitätsanforderungen von Hackschnitzelfeuerungen im kleinen und mittleren Leistungsbereich und auf der Analyse der relevanten Bereitstellungsketten hinsichtlich qualitätsbeeinflussender Faktoren.
Ausgehend von diesen Ergebnissen wurde die erste Version des Handbuchs für das Zertifizierungsprogramm ENplus-Hackschnitzel entwickelt. Darauf aufbauend wurden mehrere Probezertifizierungen bei unterschiedlichen Unternehmen durchgeführt, die Hackschnitzel anbieten. Dies geschah, um sicherzustellen, dass das Programm in der Praxis umsetzbar ist.
Parallel zu diesen Arbeiten untersuchte das Technologie- und Förderzentrum (TFZ) praxistaugliche Schnellmessmethoden zur Wassergehaltsbestimmung und bewertete den Einfluss unterschiedlicher Brennstoffparameter auf das Verbrennungsverhalten und die damit verbunden Emissionen.
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